Leben am Meer,  Über mich

Warum dein Coach nicht nett sein sollte

Ehepaar mit Torte © 2022 Foto von pixabay.com, präsentiert via Canva von https://halbiert.com

Neulich haben wir eine Challenge gemacht, in unserer kleinen Coachinggruppe. Wir alle nehmen in diesem Monat zwei Kilo ab – ein Pfund pro Woche – schaffen wir! Das war die Abmachung.

Wie immer absolvierten einige die Challenge erfolgreich, die anderen nicht.

Was macht einen guten Coach aus?
Da hab ich doch einfach mal meine Teilnehmerinnen gefragt. Claudia erklärte mir:
Mein Coach soll nicht nett sein. Dann komme ich doch gar nicht weiter!
Das hat mich getroffen. Weil auf meiner Website seit neuestem steht: Hier wird mit Liebe gecoacht.

Sie hat es dann so erklärt: Wenn ich doch schon selbst nicht konsequent bin, brauche ich einen Halt. Deswegen bin ich ja im Coaching! Ich will jemanden, an dem ich mich orientieren kann, jemand, der mich stützt, aber auch fordert. Ich kann es nicht mehr ertragen, wenn es heißt: Ach ja, passt schon. Das war jetzt ein Lernschritt, deine Lernkurve und nächstes Mal schaffst du es… Mein Coach soll doch nicht meine Fehler entschuldigen. Klar, Motivation muss ich schon selbst aufbringen, aber die Vorbild-Funktion sollte mein Coach übernehmen.

Da stimme ich ihr absolut zu! Und fühlte mich nicht mehr ertappt. Ich baue zwar meine Ladies wieder auf, wenn sie mal gestolpert sind, aber selbstverständlich kommen von mir auch Schubser wie „die Challenge ist noch nicht zu Ende, wir haben alle noch ein paar Tage Zeit in diesem Monat!“.

Der Unterschied zwischen einem netten Coach und einem liebevollen Coaching ist leicht erklärt.

Weil ich selbst mal sehr übergewichtig war, bin ich parteiisch, was das Thema Dick & Abnehmen angeht. Ich kenne die vielen Verletzungen, das Mobbing, den Frust und die Verzweiflung, die ein dicker Körper auslöst. Deshalb verurteile ich dicke Menschen nicht. Ich stehe ihnen neutral bis liebevoll gegenüber, aber nein, ich bin nicht immer nett.

Nett heißt für mich, keine deutliche Position zu beziehen, Dinge zu beschönigen, glattzustreichen und positiv zu reden. Auch da, wo Nettsein keinen Platz hat, weil Konsequenz oder Liebe gefordert wäre. Hätte mir damals jemand nach einer Challenge gesagt: „Ok, Tanja, dieses Mal hast du es nicht geschafft. Aber wir wiederholen die Challenge.“, dann wäre ich mehr oder weniger zufrieden in meinem Versagen steckengeblieben und hätte nach vorne geschaut. Mit dem gleichen Gewicht wie vor der Challenge und komplett ohne schlechtes Gewissen. Ja, manchmal hilft ein schlechtes Gewissen, weil es ein Ansporn sein kann.

Liebevolles Coaching bedeutet: Hinschauen. Warum hat es nicht geklappt? Was kann man nächstes Mal besser machen? Aber auch: Was kann ich kritisieren, wo kann ich unterstützen, wo müssen wir gemeinsam etwas korrigieren?

Auf dem Foto oben sind die zwei Menschen beim Kaffeetrinken. Ich hab das Bild ausgewählt, weil mir viele Teilnehmer im Coaching sagen: Am Wochenende gabs Kaffee und Kuchen. Den Kaffee mit Milch, den Kuchen mit Sahne. Eigentlich wollte ich das nicht, aber es ist so passiert. Bevor ich nein sagen konnte, war der Kuchen schon auf meinem Teller.
HALLO? Es ist so passiert? Das ist doch nichts passives, unausweichliches, wenn ich Kuchen esse. Will ich nicht, dass etwas auf meinem Teller landet, dann sag ich das. Wenn das kleine Kind kommt und mir einen dreckigen Baustein auf meinen Teller legen will, bin ich auch schnell genug, den Teller wegzuziehen und NEIN zu sagen.

Es ist schon so: Das Übergewicht kommt vom Ende meiner Gabel. Nicht von den Freundinnen, die mich einladen und mästen. Ich bin diejenige, die den Teller leer isst. Nicht die Freundin. Nicht der Bäcker der tollen Torte. Ich mache das selbst. Weil ich es selbst mache, kann ich es auch selbst ändern!

Händehalten beim Kaffee © 2022 Foto von pixabay.com, präsentiert via Canva von https://halbiert.com

Ich kann mich mit einer Freundin auf einen Becher schwarzen Kaffee treffen, wir reden liebevoll miteinander und es wird ein wunderschöner Nachmittag. Das liegt an uns, an mir, nicht an der Torte.

Eine Konsequenz habe ich aus dem Gespräch mit Claudia doch gezogen.

Ich habe eine Umfrage gemacht und wollte die drei Punkte wissen, die einen guten Coach ausmachen. Hier sind sie:

  • der Coach war selbst mal in meiner Situation und hat sie erfolgreich gemeistert
    (Sympathie mit dem Klienten + eigene Erfahrungen)
  • der Coach lebt heute das Leben, was ich mir wünsche (Vorbild-Funktion)
  • der Coach kennt die Stolpersteine und hilft mir drüberweg (Kompetenz)

Das trifft alles auf mich zu. Puh, nochmal gutgegangen. 🙂
Es gibt tatsächlich Coaches, die mögen ihre Klienten nicht und es gibt viele Experten, die ihren Expertenstatus von der Uni haben, nicht aus dem Leben. Mir persönlich sind die Vorbilder sympathisch, die selbst mal auf die Nase gefallen sind und sich mit eigener Kraft aus dem Dreck befreit haben. Plus einen wissenschaftlichen Hintergrund oder mindestens ein Zertifikat von einer Fortbildung. Aber doch keine Überflieger, die nie ein Problem mit Übergewicht hatten und dann dicken Menschen erklären, wie sie eine gute Figur erreichen können. Ungelogen, ein Coach hat mal gesagt: Ich versteh die Dicken nicht. Die sollen doch einfach weniger essen und ein Glas Wasser trinken.
Mir persönlich hat dieser Tipp nicht geholfen. Obwohl ich weiß, wie Wassertrinken geht.

Ich bin nach der Umfrage noch einen Schritt weiter gegangen. Es geht um eigene Erfahrungen und die Vorbild-Funktion. Weil ich gerade dabei bin, mein zweites Buch zu schreiben, beschäftige ich mich mit dem Thema Erfolgsverhinderer und Selbstsabotage. Wo stelle ich mir selbst ein Bein?

Bei der Reflexion meines eigenen Weges musste ich dann erkennen:
Vorbild-Funktion gut und schön. Aber wie sieht es heute aus?
Ich war mal arm.
Ich war mal arbeitslos.
Ich war mal alleine und traurig darüber.
Ich war mal sehr übergewichtig.
Zum Glück nicht alles gleichzeitig, aber die eine oder andere Herausforderung in meinem Leben hatte ich. Jetzt ist das Geschichte. Ich bin weder arm, noch arbeitslos, nicht mehr dick und lebe auch nicht alleine. Bloss… wer mich heute kennenlernt und nicht die richtig fette Vergangenheit kennt, könnte schon mal fragen: Also, so ganz schlank bist du aber nicht?

Nein, ganz schlank bin ich nicht. Das wollte ich auch nie sein. Mein Ziel war immer das Wohlfühlgewicht. Dass dieses Gewicht bei einem ehemals wirklich dicken Menschen höher ausfallen kann als bei jemandem, der immer schlank war… ist das schlimm? Nimmt mir das was von meiner Kompetenz?

Nein, das tut es nicht. Aber es hat meinen Ehrgeiz gekitzelt, als Claudia sagte, sie will als Coach ein Vorbild. Da hab ich mir ein, zwei Tage Zeit genommen, um zu gucken, wo es noch etwas in meinem Leben gibt, was ich weiter verbessern könnte, um ein besserer Coach zu werden. Nicht dieser nette Typ, sondern die effektive Unterstützung. Hab ich was gefunden? Na sicher!

Ich bin zu schnell zufrieden.
Stolz, auf das, was ich schon erreicht habe, gehe ich manchmal nicht mehr weiter.

Zwei Frauen beim Radfahren © 2022 Foto von pixabay.com, präsentiert via Canva von https://halbiert.com

Früher konnte ich nicht radfahren. Also, Fahrrad fahren konnte ich schon, aber der Po war zu dick, es tat immer alles gleich weh, die Kondition reichte nur für sehr kurze Strecken und Spaß hat es gar nicht mehr gemacht.

Mein Ziel war dann: Wieder mit Freude Fahrrad fahren. Sobald das ging, war die Motivation weg. Ich könnte an diesem gemütlichen Sonntagsausflug der zwei Frauen im Wald teilnehmen. Aber es hätte mich nicht interessiert, einen steilen Berg hochzufahren oder lange Strecken zu absolvieren. Passt doch so…?

Ja, passt vielleicht für ein Privatleben. Aber ich lebe und arbeite ja als Coach! Ich will Menschen motivieren, ihr Leben zu ändern und das gelingt mir auch sehr oft sehr gut. So gut, dass ich Teilnehmer in meinen Coachings hatte, die meine eigenen Erfolge überflügelt haben. Das wird sich ändern!

Ich muss nicht die Beste von allen sein. Darum geht es nicht. Aber ich will mir selbst endlich zeigen – und ja, wahrscheinlich auch beweisen! – dass ich einen Weg mal ganz bis zum Ende gehe. So weit nach vorne, wie damals mein Ziel in der Ferne lag. Und deshalb nehme ich jetzt – nach Jahren mit gehaltenem Wohlfühlgewicht – weiter ab. Ich hab eine neues Ziel, angefangen hab ich auch schon und weil ich ja so genau weiß, wie es geht, werde ich das auch schaffen. In ziemlich kurzer Zeit. Damit ich danach so richtig stolz auf mich sein kann und in allen Belangen als Vorbild tauge – ganz besonders beim Thema Durchhalten und Dranbleiben.

Ob meine Coaching-Teilnehmerinnen dann bessere Erfolge erzielen, wenn ich als Coach noch ein kleines Stückchen besser werde? Ich werde es euch erzählen.

Jetzt gehts erstmal an den Strand.
Eine wunderbare Stunde, in denen Essen keine Rolle spielt und die Wohlfühl-Batterien ganz ohne Kalorien aufgefüllt werden.

Auto-Ausflug © 2022 Foto von pixabay.com, präsentiert via Canva von https://halbiert.com

Wenn ich gerade selbst abnehme, bin ich immer in meiner höchsten Energie!
Solltest du also über ein Coaching bei mir nachdenken, ist jetzt genau die richtige Zeit dafür. Dafür gibt es auch ein spezielles, neues Programm – schau mal hier und frag dich:
* Was ist mein Traum?
* Erreiche ich den alleine? Mit meinen jetzigen Kenntnissen?
* Wo könnte ich Hilfe gebrauchen, wenn es mal schwierig wird?
* Wie wichtig ist mein Traum überhaupt?
Auf einer Skala von 1-10
1 = naja, dann halt ein anderer Traum
10 = ich steeeerbe, wenn das nicht klappt! 😉

Alles oberhalb von 7 ist motiviert genug für ein Coaching bei mir. Nehmen wir zwei zusammen ab?

Verpasse diese Tipps nicht!

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