Das musst du wissen!,  Was heute noch hilft!

Warum lügst du mich an?

Nachdenkliche Frauen mit Fragezeichen

Ganz ehrlich, das frag ich mich heute nicht mehr. Im Coaching-Business wird viel gelogen und ich meine hier nicht die leeren Versprechnungen, dass du ein Star wirst, wenn du ein Programm kaufst. Viel ist Marketing. Man muss ja schliesslich aufmerksam machen auf etwas, auch auf etwas Gutes. Wie kannst du sonst davon erfahren? In der Werbung wird (manchmal?) ein bisschen übertrieben. Darum geht es hier nicht, weder um marktschreierische Promotion-Videos noch um die Qualität eines Programms. Ist doch klar, dass ein Programm nur so gut ist, wie diejenige, die es anwendet.

Es nützt mir doch nichts, wenn ich den gleichen teuren Fußball kaufe, mit dem Lewandowski, Müller und Haaland ihre Tore schiessen, ich selbst aber nicht Fußball spielen kann. Das Werkzeug ist eine Sache, die Anwendung nochmal eine ganz andere. Schade eigentlich. Sonst würde ich das Mikrofon kaufen, mit dem Adele auftritt und mein Lied würde sofort ein Mega-Bestseller-Song ;-). So reicht es zum Trällern in Auto und Garten. Das ist auch in Ordnung so, weil ich gar keine Lust zum Singen-üben haben.

Jeder und jede von uns hat Talente.
Die zu erkennen kann manchmal Jahre dauern und ich wünsche dir, dass du deine Talente herausfindest und dann den Mut hast, sie uns allen zu zeigen. Gelobt werden kann nur, wer sich traut, sich zu zeigen.

Nein, ich meine ganz andere Lügen.
Ich rede von den Kundinnen, die sich selbst anlügen und in Folge auch mich als Coach.
Es geht um Folgendes:
Wenn ich ein Starter-Gespräch mache, geht es darum, herauszufinden, wo die Kundin steht. Was genau ist ihr Ziel – so spezifisch wie möglich! – wo will sie hin und was will sie da machen, wenn sie da ist? Immer wieder bin ich erstaunt über diese und ähnliche Aussagen:

Tanja, ich habe 31 Kilo Übergewicht und ich will jetzt endlich anfangen.

Im Erstgespräch wurden 27 Kilo Übergewicht erwähnt…
Es ist doch egal, wie viele Pfunde oder Kilos weg sollen. Wo ist der Unterschied zwischen 27 und 31 Kilo? Tja, ganz viele Dicke lügen sich selbst an, bzw. beschönigen bis zum Schluss den aktuellen Zustand.

Das geht schon sehr in Richtung Sucht:
* nicht so genau hingucken
* Spiegel abhängen
* Fotos verbieten
* keine Selfies machen
* heimlich essen
* bloss nicht mit der Realität konfrontiert werden!

Manchmal kommt das im Laufe des Coachings heraus.
Eine Kundin bekommt von mir ihr Zertifikat (z.B. Die ersten 10 Kilo sind weg!) und dann sagt sie, dass sie es doch noch nicht ganz erreicht hat, weil sie über die Abnahmegeschwindigkeit gelogen hat. Einfach mal zwei Pfündchen dazugeschummelt, in den Wochen, als es so langsam ging. Oder beim Anfangsgewicht gelogen. Gemogelt. Ein bisschen geschönt. Nicht so gaaanz genau gewesen.

Wie immer das ausgedrückt wird: Es ist eine Lüge!
Eine Lüge mir gegenüber, aber schlimmer noch, ihr selbst gegenüber! Ich bin da gar nicht böse, weil ich genau das Gleiche früher selbst gemacht habe. Für Außenstehende unverständlich, dachte ich, dass es einen Unterschied macht, ob ich sage, ich wiege 136 Kilo oder „nur“ 128 Kilo. Es war auf jeden Fall viel zu viel. Fremde können das sowieso nicht einschätzen. Körper sind so unterschiedlich; die einen haben Muskeln, die anderen nicht und schon kann man locker 10 Kilo daneben liegen. Wer hätte das denn überhaupt richtig erfassen können? Niemand. Wen hab ich also angelogen? Mich selbst. Schon klar. Deshalb bin ich auch niemandem böse, weil ich das selbst gemacht habe. Bloss… mit diesen Lügen ist Erfolg nicht leicht möglich; eher ist ein Misserfolg vorprogrammiert.

Warum ist Offenheit so wichtig?
In dem Moment, in dem ich ehrlich zu mir (und zu meinem Coach) bin, stelle ich die Weichen auf Erfolg. Weil ich nicht mehr ausbüxen werde. Ich will mich dem stellen, was ich mit meinem Körper und meinem Leben gemacht habe und ich will mir Hilfe holen.

Für diese Offenheit habe ich zwei kleine Videos produziert, in denen die eigene Motivation hinterfragt wird. Warum will ich wirklich abnehmen? Bin ich positiv oder negativ motiviert? Was treibt mich an?
Klick auf die Links unter den Bildern, nimm dir eine Stunde Zeit und mach die Übung – die hilft!

https://vimeo.com/462358497
https://vimeo.com/464788847

Diese Lügen sind so vielfältig.
Über das Anfangsgewicht wird gelogen.
Oder über die Körpergröße – na klar, ist ja einfach, mein Coaching ist digital und vor der Kamera siehst du nur ein Gesicht und ein Dekolltee. Ob dadrunter ein dicker Po versteckt ist, ein kleines, moppeliges Gesäß oder ein enorm fetter Hintern… man sieht es nicht. Ich kenne Dicke, die haben zuhause einen kleinen Spiegel, in dem nur das Gesicht zu sehen ist. So sind nie Ganzkörper-Ansichten möglich. Ich war selbst so ein ich-guck-nicht-hin-Typ. Und habe mich dann zu Tode erschrocken, wenn ich mich in einem Schaufenster gesehen habe, unvorbereitet und unwillentlich. Was für ein Drama.

Aber ein wichtiges Drama! Viele fangen genau dann an, ernsthaft abzunehmen, wenn sie sich unvermutet auf einem Foto sehen, oder auf einem Video der Familienfeier, oder, wie Susann, im Publikum eines TV-Senders. Sie war entsetzt, hatte sie doch extra ein hübsches Kleid mit Glitzer gekauft und sah sich dann bei der TV-Ausstrahlung wie eine glänzende, dicke Tonne. Ihre Worte, nicht meine.

Die nächsten Lügen, die noch schlimmer sind, sind die über das Essen:
* Ich esse ganz vernünftig.
* Meine Portionen sind ok.
* Ich esse schon viel Gemüse.
* Nur vom Essen kann ich eigentlich gar nicht so dick sein.
* Es sind die Hormone, sonst wäre ich schlank.
* An dem Glas Wein kann es ja wohl nicht liegen?

Doch. Oft liegt es genau an diesen (kleinen) Stellschrauben.
Weil es sich herausstellt, dass es gar keine kleinen Stellschrauben sind, sondern RIESEN-GEWINDE!

Schrauben unterschiedlicher Größe

Ich gebe meinen Kundinnen dann gerne diese Hausaufgabe:
Frag mal Dünne, was die essen. Nicht an einem besonderen Tag, sondern ganz allgemein im Alltag.

Heraus kommen oft Überraschungen!

  • Tanja, die isst nur die Hälfte von dem, was ich esse!
  • Boah, die Portionen sind winzig, verglichen mit meinen.
  • Das Essen ist schon viel, aber das Sportprogramm, was die absolviert, ist gigantisch. Icch esse mehr und trainiere weniger… hängt wohl doch zusammen?

    Solange ich mir einbilde, dass ein Änderung unnötig oder wenig effektiv ist, weil ich die Schraubengröße nicht richtig einschätze, klappt das ganze Projekt nicht. Du kannst nicht ein wertvolles Gemälde im prunkvollen Rahmen an einen dünnen Nagel aufhängen. Das muss gedübelt werden! Du kannst nicht erfolgreich abnehmen, wenn du dir einredest, dass du doch eigentlich schon ganz viel richtig machst. Wenn das stimmen würde, wärst du schlank.

Also mach den ersten, den wichtigsten Schritt:
Höre auf, dich anzulügen. Danach lügst du auch mich nicht mehr an und wir können effektiv arbeiten.

Gestehe dir endlich ein – wenn du eine der übergewichtigen Leserinnen in meinem Blog bist, die etwas verändern will! – dass dein eigenes Verhalten dich bisher nicht weitergebracht hat:

Du isst zu viel.
Du isst zu ungesund.
Du bewegst dich zu wenig.

Jetzt schreibe ich absichtlich, was mir bereits vor Jahren eine Shitstorm eingebracht hat 😉

Jeder Mensch kann abnehmen.
Das sieht man an Hungerkatastrophen, KZs und Gefängnissen weltweit.
Wer eingesperrt wird, wenig zu essen bekommt und trotzdem hart arbeiten muss, wird schlank. Dünn. Dürr. Mager. Bei keiner Hungerkatastrophe bisher gab es Menschen, die hartnäckig ihr Gewicht behielten und später den Blauhelmen oder sonstigen Rettungsmannschaften sagen konnten:
* Es klappt einfach nicht mit dem Abnehmen, egal, wie ich mich anstrenge.
* Ich hatte Glück. Ich hab diese Hormonstörung, damit nehme ich einfach nicht ab.
* Bei uns liegt das in den Genen, wir sind alle rund.
Wenn es nichts zu essen gibt, wird man dünn. Punkt.

Zum Glück haben wir den Vorteil, dass wir nicht abmagern müssen, weil uns jemand aushungert, einsperrt und zu harter Arbeit zwingt. Wir dürfen so langsam und vorsichtig abnehmen, wie wir das wollen. Wenn wir dabei aufhören, uns selbst anzulügen, ist der größte Schritt geschafft.

Wäre ich bei der Sonntags-Morgen-Fußballrunde, würde ich nun freiwillig Geld ins Phrasenschwein stecken: Abnehmen beginnt im Kopf. Nicht auf dem Teller.

Zum Glück für unsere freie Welt!
Weil wir ja ein gutes Verhältnis zu unserem Körper aufbauen wollen und deshalb Gewicht verlieren möchten. Salat und Gemüse gibt es demnächst aus Liebe zum Körper, nicht aus Hass.

Viele Menschen, die nach dem Krieg in Deutschland hungern mussten (meine Großeltern gehörten noch dazu), haben ein schlechtes Verhältnis zum Essen, was sie auch ihr Leben lang beibehielten. Wer einmal wirklich Hunger erlebt hat, tut sich schwer, dem Essen gleichmütig gegenüber zu stehen und es als Treibstoff für den Körper sehen zu können. Oder als Genußmittel.

Nach den Hungerjahren, als es meiner Oma wieder besser ging, kochte sie sehr butterlastig. Immer musste irgendwo noch „ein Stich gute Butter“ dran. Nach den Hungerjahren war meine Oma jahrzehntelang dick, immer mit dem Argument: Wer weiß, was passiert. Ich hab mir das jetzt verdient. Man muss was zum Zusetzen haben, wenn es wieder schlimm kommt. Der Hunger, den sie einen schlimmen Winter lang ertragen musste, hat ihr danach 45 dicke Jahre beschert. Sie bekam später Darmkrebs und als sie starb, hatte sie ihr Idealgewicht wieder. Arme Oma!

Also, du bist dick, weil du falsch isst und/oder dich falsch oder gar nicht bewegst.
Wenn du das ändern möchtest, ist das möglich! Sei ehrlich zu dir und sage dir Folgendes:
Ich ändere mich. Weil ich kein anderes Ergebnis erzielen kann, wenn ich weitermache wie bisher. Es liegt in meiner Hand, ich übernehme die Verantwortung für mich, für mein Leben, für mein Gewicht und für die Stolpersteine, die ich auf dem Weg finde, hole ich mir Hilfe.

Wenn du soweit bist, melde dich gerne für ein Coaching an.
Falls du dazu keine Lust hast, leidest du noch nicht genug. Oder die Vorfreude auf ein leichtes Leben ist nicht dein primäres Wunschziel. Das ist ok. Das hast du bestimmt oben mit den beiden Übungen herausgefunden. Wenn nicht, mach sie jetzt. Tu dann, was du willst.

Öffne den Online-Kalender und finde einen passenden Termin. Wir treffen uns in Zoom.


Verpasse diese Tipps nicht!

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2 Kommentare

  • Uta Baltinowitz

    Verdrängen ist in der Situation so einfach und Veränderung so schwer …..
    Ich bin auch eine von der Sorte: Montag fange ich an und bleibe konsequent!
    Und Donnerstag hat eine Kollegin Geburtstag und gibt Kuchen aus und schon ist die Konsequenz wieder dahin. Es gibt ja einen nächsten Montag ….
    So langsam kommt die Veränderung aber im Kopf an und damit auch, mich nicht mehr selbst zu belügen oder auszutricksen – und an manchen Tagen ist es doch noch so schwer ….. Aber das darf es auch sein! Von Tanja habe ich gelernt: NUR HEUTE! Und morgen ist wieder ein HEUTE!

    • Tanja

      Liebe Uta, perfekt zusammengefasst! Wenn wir nicht alle so gut verdrängen und lügen und weggucken könnten, wäre es ja nie zu viel Übergewicht gekommen 💕 Es ist wichtig, die eigenen Schwächen zu sehen. Noch viel wichtiger ist es, die eigenen STÄRKEN zu erkennen. Ein bisschen Humor, ein bisschen Liebe, der richtige Weg mit einer funktionierenden Methode… tadaaa, da ist es, das Erfolgsrezept. Danke an das Posten hier mit „nur heute“ – ein ganz wichtiger Alltagstipp! Nur heute kann jeder schaffen, gell? 😉😘

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