Meine Erfolgs-Tipps,  Meine Rezepte

Ich will die gestriffenen Nudeln!

Zucchini-Nudeln

Das sagte mein kleiner Bruder, wenn es um Gemüsenudeln ging:
Gestriffene Nudeln – bestes Kinderdeutsch! – gestriffen statt gestreift – Zucchini-Spirellis – auf englisch besser bekannt als Zoodles.

Das ist einer der besten Tipps zum Abnehmen. Du lässt die typischen Weizennudeln weg, die sowieso bei den meisten Dicken nur zu noch mehr Hunger statt zum Sättigungsgefühl führen. Darüber kommt deine Lieblings-Nudelsoße und schon hast du ein leichtes Essen! Keine Kohlenhydrate, viel Gemüse in einer neuen, überraschenden Variante, gekrönt mit deiner Lieblings-Soße – Verzicht ist hier ein Fremdwort.

Wenn du noch nie Gemüsenudeln gemacht hasst, dann wird es jetzt Zeit.

Es gibt ganz kleine, handliche Reiben, mit denen du eine Portion Spirellis herstellst.
Oder du kaufst dir eine kleine, handbetriebene Maschine – das hab ich gemacht. Dieses Maschinchen, mein Gemüse-Lurch, ist bisher sieben Mal mit uns umgezogen und, obwohl aus Plastik, funktioniert sie wunderbar! Un-kaputt-bar! Das kann ich bei weitem nicht von all meinen Küchengeräten sagen.

Gemüse-Nudeln-schneiden

Obwohl alles schnell und wirklich einfach geht (das Schneiden und das Reinigen), mache ich immer gleich mehrere Portionen Zoodles, die ich in kleinen Beutelchen im Kühlschrank aufbewahre. Man kann sie auch einfrieren; dann ziehen sie Wasser, sind nicht mehr als Rohkost zu gebrauchen, aber optimal für ein Pfannengericht.

Wenn du noch keine Idee hast, wie du Zoodles zubereiten kannst, schenke ich dir meine 3 besten Tipps:

1. Als Spaghetti-Ersatz:
Zoodles kochen wie normale Spaghetti, in Salzwasser, aber nur 1-2 Minuten!
Ich sag ja, geht alles schnell.
2. Als Rohkost – einfach die Spirellis in einen Salat geben, Salat-Sauce drüber, fertig!
3. Als Pfannengericht:
Als Gemüsebeilage in Pfannengerichten. Wenn Kinder zu Besuch kommen, schneide ich die sehr langen (!) Gemüsenudeln in kurze Stückchen und brate sie in Würzöl. Wir Erwachsenen schaffen das, wie italienische Spaghetti, auch gut mit Besteck. 😉 Einen Veggieburger dazu, oder auch Fischfilet, Hühnchenfilet, Muscheln und deine Lieblingsgewürze obendrauf – schnell, einfach und sooo lecker!

Wenn ich mal eingeladen war – und es nicht geschafft habe, zu allem nein zu sagen, was ich eigentlich nicht essen wollte – mache ich direkt anschliessend 1-2 Tage mit Zoodles und alles ist wieder im grünen Bereich: mein Frühstück mit Joghurt, Haferflocken und Obst und dann jeweils mittags und abends Zoodles. Je nach Jahreszeit mag ich abends gern warm essen, dann gibts Zoodles wie Spaghetti mit heißer, scharfer Tomatensauce. Oder kalt, dann ist es Rohkost bzw. Salat. Diese Gemüsevariante ist sooo flexibel, dass ich selbst tatsächlich seit mehr als zwei Jahren keine Getreidenudeln mehr gegessen habe.

Ich hab die Zoodle-Gerichte-Zeit auch mal länger durchgezogen und hatte in nur zwei Wochen 8 Pfund abgenommen. Wenn du also mal was krasses, Schnelles willst – Zoodles sind der Tipp für dich!

Hätte mir vor ein paar Jahren jemand gesagt, dass ich freiwillig ganz viel und ganz oft Zucchini esse – diese langweiligen, nach fast nichts schmeckenden hellgrünen Kürbisgewächse – hätte ich lauthals gelacht. Ein, zwei dünne Scheibchen Zucchini auf einer Pizza, begraben unter viel Käse, ja, das kam vor. Aber Zucchini als Hauptgericht? Niemals!

Was ist heute anders?

Ich will meine restlichen Pfunde abnehmen, von Wohlfühlgewicht runter auf Normalgewicht. Das geht entweder mit sehr viel Sport oder mit anders essen. Sehr viel Sport ist immer noch nicht mein Ding. Alltagsfitness, ja, gerne. Heute hab ich z.B. meinem Nachbarn beim Bauen geholfen. Wir haben einen Mauerdurchbruch gemacht, für eine neue Tür und ich hab mit einer Schaufel und mehreren kleinen Kisten 250 Kilo Bauschutt zum Müllplatz gefahren. Dreimal bin ich gefahren und dann war alles weg. Meine Lust auf diese schweißtreibenden Dinge auch. Aber egal, ich hab durchgehalten! Früher hätte ich dabei gar nicht helfen können und die einzige Unterstützung wäre ein Tablett mit Kuchen oder ein paar Euros für einen Handlanger gewesen. Mittlerweile bin ich stolz drauf, dass ich das leisten kann – ohne Muskelkater, ohne Kreislaufschwäche, einfach so.

Seit Jahren ist Abnehmen mein Thema und immer wieder verändert sich das Ziel. Spannend! Anfangs wollte ich von dem schrecklich hohen Übergewicht weg, endlich wieder normal leben, normale Kleidung kaufen, nicht sofort Atemnot haben, wenn es mal fünf Schritte bergauf geht. Diejenigen unter euch, die selbst dick sind, wissen, wovon ich rede. Nun lebe ich schon seit Jahren als U-Hu (=unter Hundert Kilo) und mein Leben ist sooo viel besser geworden.

Da hat es mich selbst etwas überrascht, dass auf einmal die Energie auftauchte, noch ein paar Schritte weiter zu gehen. Hab ich dir schon mal verraten, dass Abnehmen leichter wird, je öfter man das macht? Doch, wirklich! Weil man bei jedem kleinen Abnehm-Experiment etwas dazulernt:
* weniger Kohlenhydrate essen tut mit gut
* ich habe einen Wagenladung voll neuer Rezepte kennengelernt, Trennkost, Low Carb, Keto etc.
* ich brauche kein Brot mehr essen, habs mir abgewöhnt
* ich kann Obst als Süßigkeit anerkennen (keine Kekse, kein Pudding, keine Schokolade mehr)
* neue Nahrungsmittel haben ihre festen Platz in meinem Essensplan gefunden (z.B. Zoodles + Seitan)
* ausreichend trinken macht schöne Haut, gute Verdauung und weniger Hunger
* regelmäßige Bewegung sorgt für gute Laune und guten Schlaf
* guter Schlaf sorgt für wahre Ausbrüche an Kreativität!

Wenn Kunden mich fragen, welches spezielle Nahrungsmittel gut hilft beim Abnehmen, gebe ich meist diese Antwort: Es kommt nicht so sehr darauf an, was du isst.
Sondern, was du weglässt.

Das hier lasse ich weg – routinemäßig im Alltag – weil ich bessere Alternativen gefunden habe:
1. Kein Alkohol
2. Keine Zigaretten
3. Eine Tasse Kaffee am Tag und auch das nicht täglich
4. Kein Brot, Brötchen, Toast oder Fladen
5. Keinen weißen oder braunen Zucker, keinen Honig, kein Agavendicksaft, kein Süßstoff
6. Kein Rindfleisch, SEHR wenig Geflügel
7. Keine Milch (außer Nußmilch) und nur 1x pro Woche eine kleine Portion Käse

Boah, wenn ich das gerade selbst lese, klingt es nach einer schlimmen Diät! Nie hätte ich dazu am Anfang meines Abnehm-Lebens „ja“ sagen können! Bloss bin ich ja nicht mehr am Anfang und es wird wirklich leichter. Schauen wir uns die Liste an und gucken mal, was ich für Alternativen gefunden habe.

Alkohol
Alkohol vertrage ich nicht gut (ich bin sofort beschwipst, der Alkohol geht nach dem Trinken nicht runter in den Magen, sondern direkt rauf ins Gehirn – ich kann dann gefühlt von der Bar nach Hause fliegen). Das war noch nie meine Droge, also war es ganz einfach, sie von minimal auf gar nichts zu reduzieren.

Zigaretten
Glück gehabt. Ich bin schon immer Nichtraucherin. Auch hier kein Verzicht.

Kaffee
In Deutschland habe ich keinen Kaffee getrunken, weil der mir nie geschmeckt hat. Für mich ist Filterkaffee ein Graus. Es gab aber diese kleinen Kaffee-Pralinen, dunkle Schokolade, gefüllt mit flüssigem Espresso, die hab ich geliebt. Allerdings wegen der Schokolade, nicht wegen dem Kaffee. Seit ich auf den Kanaren lebe, habe ich Cortado für mich entdeckt, ein kleines Gläschen mit starkem Espresso und etwas Milch. Der schmeckt anders als Filterkaffee und den liebe ich. Weil er so lecker ist, reicht da ein Glas!

Brot
Ja, das war schwer. Das Schwerste von allem. Richtig geklappt hat es, nachdem ich erfahren habe, dass es so etwas wie Mehlsucht gibt und dass ich das definitiv habe. Jeder kalte Entzug, von jetzt auf gleich zur Null-Menge, ging nach hinten los. Also dachte ich, ich könnte es probieren wie bei Medikamenten – langsam ausschleichen, wenn sie abgesetzt werden. Das war für mich der richtige Weg. Erst gab es nur noch Sauerteig-Brot. Dann Vollkorn. Dann selbstgebackenes Vollkorn. Dann Fladen aus Mischgetreide, nicht mehr nur Roggen oder Weizen. Dann Knäckebrot. Dann Rohkost-Fladen aus Nüssen und Samen. Und von da an war es einfach, es komplett wegzulassen. Für diesen Weg hab ich mir ein Jahr Zeit genommen.

Zucker
Auch das war schwer, aber seltsamerweise nicht so schwer wie Brot-und Mehlprodukte weglassen. Ausschleichen ging hier nicht, also hab ich bei Zucker eine andere Methode gewählt. Zucker gab es ja oft als Snack – der Croissant zwischendurch, die Schokolade vorm TV, der Pudding nach dem Essen. Ich habe mir Desserts gesucht, die lecker sind, also nicht eine Handvoll Oliven und ein Stück Blauschimmelkäse. Das ist auch lecker, aber doch nicht, wenn ich gerade was Süßes wollte. Hier habe ich meine RR-Rezepte erfunden – Rettende Rezepte. Auf dem Foto ist es Schoko-Mousse, ohne Laktose, Zucker, Milch, dafür mit viel Geschmack! Und mit Zutaten, die ich fast immer zuhause habe. Schließlich wachsen Bananen und Avocados hier auf den Kanaren. Den Backkako lasse ich einfliegen – also ein Paket mitbringen, bitte, wenn du mich mal besuchst. 🙂

6. Fleisch
Das war wieder leicht. Ich habe begonnen, mit besonderen Gewürzen zu experimentieren, z.B. mit Tajine-Gewürz = Ras al Hanout. Hühnchfleisch, scharf angebraten mit diesem Gewürz, ist sowas von lecker, dass bereits eine sehr kleine Portion ausreicht, um genug zu sein, um mich zu befriedigen – komisches Wort im Zusammenhang mit Essen, aber die Moppels unter uns verstehen das.
Ich bin übrigens Flexitarier und gestalte meinen Essensplan sehr flexibel. Es gab Zeiten in meinem Leben, da war ich Vegetarierin. Ich war auch schon sehr lange vegan, sogar mal monatelang roh-vegan. Heute esse ich ab und zu wieder Fleisch und ganz selten mal Käse. Da wir hier auf einer Insel leben, gibt es öfter Fisch und Muscheln, Krabben und ja, Tofu, Seitan und Soja. Flexitarier eben.

7. Milch
Milch wegzulassen, wo es doch so viele verschiedene Nußmilch-Sorten gibt, finde ich ganz leicht. Bei uns ist immer Hafer- und Mandelmilch zuhause, zum kalt-trinken und für den Cortado, unseren kanarischen Kaffee. Kokosmilch aus der Dose, also die fettige, nehme ich gerne zum Kochen, wenn mein Mann etwas will, was an Sahnesoße erinnert. Käse hab ich mir abgewöhnt, als ich Hummus entdeckt habe. Früher gab es bei Picknick immer Käsewürfel mit Rohkost, heute habe ich eine Schale Hummus zum Dippen dabei.

Also, ja, es ist wichtiger, bestimmte Dinge wegzulassen als sich auf ein paar wenige gesunde Zutaten zu stürzen und damit das Gewicht nach unten korrigieren zu wollen. Was ich hier geschildert habe, ist der Weg, den ich all meinen Coaching-Kunden empfehle:
Suche dir Alternativen! Das ist deine Detektivarbeit. Nur weglassen geht auf Dauer nicht. Ersetzen, mit etwas, was dir schmeckt, was du vorrätig haben kannst, das ist der Weg – ohne Verzicht! Du weißt doch selbst genau, wie lange du aushälst, wenn du verzichtest. Lass das. Suche bewusst nach Alternativen, dann findest du auch welche.

Essen ja! Bloss eben anders.
Machst du das eine zeitlang, kannst du feststellen, wie ich, dass die Pfunde dauerhaft schmelzen, weil deine neu gefundenen Alternativen gesünder, fettärmer und leckerer sind.
Guten Appetit!

Verpasse diese Tipps nicht!

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