Meine Fehler und Stolperfallen,  Über mich

Das Keks-Dilemma

Macrons und Himbeeren © Foto von pixabay.com

Als ich noch dick war, war ich schokophil. Ich liebte Schokolade, mehr als meine Gesundheit, mehr als meine Freiheit, mehr als Sex. Ich konnte gar nicht genug von Schokolade und dem feinen Schokoladengeschmack bekommen. Vollmilch natürlich, nicht weiße Schokolade (ich finde Schokolade pervers, die weiß ist – pervers wie im Griechischen gleich andersartig – Schoki ist braun, hellbraun oder dunkelbraun, aber braun. Punkt.) Das ging so weit, dass ich mir Schokoladeneis bestellen konnte, selbstverständlich mit Schokostreuseln, Schokosahne und Schokosoße. Vielleicht auch noch mit einer Waffel drin, die verständlicherweise einen Schoko-Überzug hatte. Soweit zu meiner damaligen Sucht.

Das hat sich geändert.
Heute finde ich auch Süßigkeiten lecker und erwähnenswert, die keinen Krümel Schokolade enthalten.

Auf meinem langen Abnehm-Weg habe ich viele Ernährungsmöglichkeiten kennengelernt und viele Erfahrungen gemacht. Wahrscheinlich gibt es gar keine Ernährung, die ich nicht kenne: ich hab Trennkost gemacht, vollwertige Trennkost und vegetarische Trennkost. Eine Zeitlang war ich Veganerin und hab es sogar so auf die Spitze getrieben, dass ich 100% Rohkost gegessen habe – vier Monate lang nur kalten Salat, Nüsse, Obst und rohes Gemüse.

Logischerweise war ich auch bei den Weight Watchers. Es gab Zeiten in meinem Leben, da konntest du mich nachts aus dem Tiefschlaf reissen und ich wusste genau, wieviel Punkte ich gegessen hatte und ob ich noch einen Punkt für morgen aufbewahrt hatte. Ein entspannter Umgang mit Essen war das nicht.

All meine Ernährungsvarianten waren übrigens nie politisch motiviert. Also habe ich es geschafft, von Rohkost zu Paleo und dann zu Keto zu wechseln. Auch Atkins, Low Carb & Low Fat und Low Carb & High Fat kenne ich. Wenn ich hier „kenne“ schreibe, habe ich das immer mindestens vier Monate am Stück durchgezogen – ohne einmal aus dem Programm zu fallen. Mit Konsequenz und Härte wollte ich abnehmen.

Wer das auch mal probiert hat, weiß, dass es nicht klappt. Zumindest nicht auf Dauer.

Mit reiner Rohkost habe ich in 10 Wochen 14 Kilo abgenommen. Aber so schnell konnte ich gar nicht gucken, wie die wieder drauf waren, als ich begann, Gekochtes hinzuzufügen.

Was aber funktioniert hat, ist, dass ich von jeder Ernährungsform etwas gelernt habe. Gelernt und behalten. Heute besteht mein Essen aus einer wilden Mischung von veganen Gerichten, Veggieburgern, Fleischpfannen, Salaten und Obst.

Den größten Effekt hatte damals die Trennkost und die vegane Kost. Weil es da Regeln gibt, dass man entweder nicht alles miteinander kombinieren darf oder es strikt verboten ist. Wenn es also nicht Fleisch, Soße, Kartoffel, Gemüse heißt, muss was anderes her. Bei den Trennköstlern lernte ich, dass Kartoffelpüree sich optimal durch Püree aus Blumenkohl ersetzen lässt. Und wenn bei den Veganern Fleisch wegfällt, müssen Nüsse, Bohnen und Gemüse die Basis bilden für Veggieburger.

Ich verteufele heute keine der Richtungen, die ich damals – jeweils in ihrer extremsten Form – praktiziert habe. Aus allem habe ich etwas gelernt. Blieb noch der Aspekt Nachtisch. Dessert. Süßigkeiten. Schokolade. Feier-Essen. Auch dafür brauchte ich eine Lösung, die langfristig hilfreich ist. Und schmeckt!

Bei mir sind das Kekse geworden.
Ich liebe Kekse und bin selbst ganz überrascht, dass es gar nicht immer Schokoladenkekse sind. Die sind sogar eher selten! Heutzutage stehe ich auf Zitrone. Manchmal gibts es schlichte Butterkekse. Hier auf den Kanaren gibt es die Sorte mit 52 Zähnen nicht, hier sind sie rund und heißen Maria`s. Statt Sahne kommt dann Zitronenjoghurt drauf.

Wie gehe ich heute mit Keksen um und warum heißt der Blogbeitrag Keks-Dilemma?

Mein Dilemma war es, dass Kekse keine Haltbarkeitsdauer haben. Also, nicht in meiner Küche! Sind Kekse da, werden sie auch gegessen. Das ist ja nicht so figurfreundlich, wenn ein Paket Kekse 500 gr Köstlichkeiten enthält. Dafür brauchte ich eine Lösung.

Meine Lösung heißt Besucherkekse.
Kekse kommen nur ins Haus, wenn Besucher da sind. Und auch dann nicht immer. Manchmal serviere ich Obstsalat statt Keksen. Selbstverständlich habe ich auch Monate – und einmal sogar zwei Jahre! – ohne Kekse verbracht. Aber ganz ehrlich: Dann fehlt was.

Hast du schon mal die Menschen betrachtet, die sich strikt an ihre Regeln halten? Immer? Ohne Ausnahme? Ich finde das ziemlich fanatisch und solche Menschen sind mir meist unsymphatisch. Nicht, weil sie etwas schaffen, was ich nicht hinbekomme. Nein, wenn Ernährung in Fanatismus mündet (nie Fleisch, nie Zucker, nie Nachtisch, nie nach 18 Uhr essen, nie Trennkostregeln brechen, nie nie nie), kann Lebensfreude verloren gehen.

Am schlimmsten sind die Zeitgenossen, die für sich selbst eine neue Ernährungsform gefunden haben und anderen nun vorschreiben wollen, dass gefälligst jeder so isst. Das Essverhalten ist bei manchen Menschen mittlerweile so extrem, dass sie eine Essstörung haben – nicht Bulimie oder Magersucht, sondern die Sucht, Etiketten zu studieren und nur „akzeptierte“ Nahrung zu sich zu nehmen. Einige von denen sind bereits in der Psychiatrie gelandet und praktizieren ihr Essen strenger als andere ihre Religion. Dass wir Menschen aber auch immer zur Übertreibung neigen…

Sicher, auf einiges kann man problemlos verzichten und das ist dann auch nicht fanatisch. Ich mag zum Beispiel kein Marzipan, keine Essiggurken, keinen Filterkaffee, auch keine Leberwurst oder Bier. Weil ich das alles nicht mag, gibt es das bei mir nicht und es ist kein Verzicht. Es schmeckt mir einfach nicht. Weihnachten ohne Marzipan wäre aber für meinen Papa kein Weihnachten und ein Grillabend ohne Bier ist für meinen Lieblingshandwerker kein schöner Projektabschluss.

Der Clou ist, herauszufinden, was du auf gar keinen Fall entbehren möchtest und was du gut sein lassen kannst. Schokolade brauche ich heute nicht mehr. Aber einen Keks zum Espresso, wenn Besucher auf meiner Terrasse mit Meerblick sitzen und wir die Aussicht genießen… das darf in Einzelfällen sein!

Manchmal probiere ich neue Sorten. Letzte Woche gab es englische Apfelstrudel-Kekse; sehr lecker und sehr besonders. Manche Testkekse fallen auch durch und die gibts dann nie wieder, Himbeerwaffeln zum Beispiel. Die schmecken irgendwie nach Babyshampoo.

Abnehmen ist nichts für Feiglinge.
Das sage ich in meinen Gruppen und Coachings immer wieder. Jede und jeder von uns hat geheime Gründe, aus denen wir essen, bzw. zuviel essen. Die gilt es herauszufinden und zu eliminieren.

Dann ist da noch der Aspekt Genuß.
Ohne Genuß werden wir griesgrämig, fanatisch und einfach keine liebenswerten Mitmenschen. Das Leben besteht ja nicht nur aus Diät oder vernünftiger Ernährung. Es besteht aus kleinen Highlights, an die wir uns gerne erinnern. Wenn wir alle mal alt sind, leben und zehren wir von Erinnenrungen. Was soll es denn dann Schönes zum Erinnern geben, wenn wir ständig diszipliniert gelebt haben?

Ich bedaure die Frau, die nie einer Versuchung nachgegeben hat. Dieses Zitat stammt von Anais Nin. Ob diese Versuchung ein geheimer Lover oder ein Apfelstrudel-Keks ist… das Nachgeben löst den Genuß aus und macht es zu einer wunderbaren Erinnerung. Das Nachgeben und die besondere, seltene Gelegenheit.

Ich rede hier nicht von Sucht!
Wenn du Alkoholiker bist, sollst du nicht wieder ein Gläschen Wein trinken, nur weil Anais Nin so schön von Versuchungen redet. Manche Versuchungen sind keine netten, kleinen Häppchen, sondern gefährliche Klippen, die es als Süchtiger zu umschiffen gilt. Es geht um die Dinge, die Teil deines Leben sein dürfen, wenn sie ein kleiner Teil sind. Nicht das eine Glas Wein, was den Alkoholiker wieder für Jahre rückfällig macht. Oder der einzelne Schokoriegel, der zu 30 Kilo Übergewicht führt, weil der kleinste Schokobissen in süchtigen Gehirnen ein erneutes Ausbrechen der Sucht einleiten kann. Wenn du in diese Kategorie fällst, bist du nicht der Mensch, der Ausnahmen braucht. Dann passt dieser Blogartikel besser in deine Realität: https://mayantiga.com/wie-ich-einen-akuten-fressanfall-unterbreche

Zurück zu den netten, hinreißenden, süßen Kleinigkeiten – ein Keks, nicht drei Pakete Kekse!
Vielleicht bist du die Frau, die gerne vormittags ein Glas Sekt trinkt?
Warum nicht? Für die Highlight-Erinnerung passt es dann, wenn es selten ist, wenn es als echter Genuß zelebriert wird. Alles, was Routine wird, ist kein besonderer Genuss mehr. Also kauf dir keinen Billig-Sekt, von dem du dir gleich mehrere Flaschen leisten kannst, sondern wähle die eine besondere Marke (vielleicht Champagner?) und trinke den mit deinen Freundinnen.

Wie sieht es aus mit deinem Leben?
Bist du noch im Fress-Modus? Oder bereits auf der Suche nach den leckeren Alternativen? Finde heraus, was du ohne große Probleme loslassen kannst (auf Schoko-Eis mit Schoko-Sahne und Schoko-Streuseln kann ich heute verzichten) und suche dir leckere, besondere Alternativen (seltene Apfelstrudel-Kekse).
Wenn du dazu noch weitere Tipps haben möchtest, bist du hier richtig. Ich schenke dir mein EBook „Die 7 schlimmsten Fehler beim Abnehmen und die 7 Lösungen dazu“. Geh einfach auf den lila Button, trag deine Email-Adresse ein und du kannst dir sofort das Ebook herunterladen.

Ich habe Kundinnen, die bereits nach der Lektüre dieses kurzen Ebooks ihre ersten Pfunde abgenommen haben – es steckt voller wertvoller Impulse!


Nächstes Jahr fliege ich nach Deutschland und treffe mich mit 16 Frauen, die sich gemeinsam auf den Weg gemacht haben, ihr Leben zu verändern. Mal gucken, ob es dann Champagner oder Kekse gibt.

Verpasse diese Tipps nicht!

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4 Kommentare

  • Britta Franz

    Wieder voll gut geschrieben liebe Tanja! 😊 Tipps, die sich in den Alltag integrieren lassen.
    Ich für meinen Teil lass einfach alles weg, was net schmeckt 😉

    • Tanja

      Voll gut? 😅😘 Danke dir! Ja, du bist ja immer wieder meine Heldin der einfachen Antworten… einfach nichts essen, was nicht lecker schmeckt… du liebes Vorbild 🌺

  • Stephanie

    Einfach wundervoll deine herzerfrischende Art auf dieses so große Thema ‚Abnehmen‘ zu blicken💗.
    Und ich freue mich wie Jeck darauf, dich nächstes Jahr in Deutschland persönlich zu drücken.
    Ich bin so stolz, dass du ein Teil der ✨GoldenMagicMoneyLadies✨ bist!

    • Tanja

      Liebste Stephi, danke für das Lob zum Schreiben! Das kommt dabei heraus, wenn man ein Talent, was einem in die Wiege gelegt wird, jahrelang betreibt und immer noch dazu lernt. Ich hab schon mit 11 Jahren meine Klavierlehrerin mit Geschichten abgelenkt, wenn ich nicht geübt hatte 😅. Na, jedenfalls freu ich mich mindestens so wie du auf unser Treffen im Juli 2023 💪🌟💃

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