Das musst du wissen!,  Meine Erfolgs-Tipps

Wie ich einen akuten Fressanfall unterbreche

Copyright © 2022, Fotos aus pixabay.com, präsentiert via Canva von Tanja Kaiser, https://halbiert.com

Ertappt!
Ja, genau so kann man einen Fressanfall stoppen.

Lass dich von jemandem erwischen, der auf gar keinen Fall sehen soll, was du alles in dich hineinfutterst. Meist ist das peinliche Gefühl, gesehen zu werden, schon genug, um sofort aufzuhören.

Das wissen natürlich alle Dicken und sie planen deshalb ihre Fressanfälle so, dass niemand zufällig vorbei kommen kann. Heimlich. Nachts. Im Auto. Im abgeschlossenen Büro. Manche sogar unter der Bettdecke. Kannst du dir das als Mensch ohne Fressanfälle überhaupt vorstellen? Du hast eine dicke, blickdichte Bettdecke über dem Kopf. Es ist heiß, muffig, dunkel. Auf dem Bettlaken liegt dein bevorzugtes Junk Food. Das können mehrere Hamburger sein oder eine große Tüte Paprika-Chips mit einer Tasse Curry-Ketchup als Dipp. Ja genau, das Zeug, was aus 35% Zucker besteht und direkt ins Suchtzentrum geht.
Schokolade oder ganze Packungen Kekse oder Gummibären gehen natürlich auch. Manchmal sogar alles durcheinander; erst einen Bissen Hamburger, dann einen Riegel Schokolade, danach frittierte Zwiebelringe und dann die Handvoll Gummibärchen. Das geht so lange im Kreis, bis dir schlecht ist oder bis alle Tüten und Packungen leer sind; je nachdem, was zuerst passiert. Ich habe von einigen Klienten gehört, die diese unter-der-Bettdecke-Variante in einer Jugendherberge wählten, im Zelt oder in gemeinsamen Schlafzimmern.

Sowas kennst du gar nicht?

Wunderbar! Dann hattest du noch nie einen richtigen Fressanfall und die folgenden Tipps sind für dich nicht lebenswichtig, sondern vielleicht nur interessant. Ich wünsche also gute Unterhaltung mit der fremden Welt der Fressanfälle oder Erleichterung durch die Informationen, die lebensrettend sind für dich.

Lebensrettende Tipps? Das sind große Worte, aber genau das ist die richtige Beschreibung, wenn du esssüchtig bist und dich mit Fressanfällen plagst. Ohne dieses Verhalten zu stoppen, stirbst du irgendwann. Und zwar leider viel früher als geplant. Dicke verkürzen ihr Leben um mehrere Jahre, in krassen Fällen sogar um Jahrzehnte.

Das tun sie natürlich nicht, weil ihnen sonst langweilig wird und sie lieber schnell wiedergeboren werden wollen, sondern weil sie süchtig sind und die Sucht sie fest im Griff hat: mit all den schädlichen Verhaltensweisen, den nie erreichten Träumen, der dauernden Enttäuschung, dass es wieder nicht geklappt hat und der verzweifelten Hoffnung, dass sie sich eines Tages doch aus dem Griff der Sucht befreien können.

Ohne die Befreiung sterben sie nicht nur ein paar Jahre früher, sondern werden erstmal krank, leiden, haben Schmerzen, leben trotzdem weiter und sterben dann irgendwann zu früh und mit Schmerzen. Fürchterliche Aussichten! Mit amputierten Zehen wegen krasser Diabetes dazuliegen, mit künstlichen Gelenken in Hüften und Knien, mit Arthritis, Arthrose, Schlaganfall, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Herzverfettung, kaputter Leber und ausgefallenen Zähnen. Bloss, weil man falsch und zuviel isst…

Das ist leider keine Schwarzmalerei, sondern fürchterliche Realität. In den USA sind im Jahr 2022 mehr als 50% der Bevölkerung übergewichtig, viele sogar schon krankhaft übergewichtig, also mit der Zukunftsprognose von Schmerz und Leid. Die Zahlen für Deutschland sind genauso schlimm. Es ist heute viel einfacher, sich selbst zu Tode zu fressen als im Krieg zu sterben. Die Wahrscheinlichkeit, eher an zuviel Essen zu sterben als an zuwenig Essen ist nach dem zweiten Weltkrieg deutlich gestiegen.

Dazu kommt, dass Dicke nicht alleine leiden. Sie müssen gepflegt werden und dann hats die Krankenschwester im Kreuz. Das sind beängstigende Aussichten.

Wenn es nun eine wirksame Antwort auf all die Probleme gibt, die zuerst radikal erscheint, aber beim Heilen, Überleben und sogar fröhlichen, leichten Leben hilft, ist das eine gute Antwort?

Ich frage das ganz bewusst, weil mir immer wieder Menschen begegnen, die sagen:
Oh nein, Tanja, das ist mir zu krass. Das schränkt mich ja total ein.
Die Rede ist hier von einem Zucker-und-Mehl-Entzug. Plus natürlich danach einem zukünftigen Leben ohne Zucker und Mehl, dafür mit gesundem Gewicht, ohne die o.a. Zivilisationskrankheiten, ganz oft sogar komplett ohne Medikamente. Gesund. Fröhlich. Nicht nur schlank, sondern fröhlich.

Kannst du dir das vorstellen? Würdest du eine Therapie wählen, die extrem ist, um dich von Schlimmerem zu befreien? Erstmal was Schwieriges lernen, damit es danach endlich leichter wird?

Wenn nicht, bis du genau der Leser, der keine Fressanfälle hat, nicht unter seinem Gewicht leidet und höchstens mal am Feiertag etwas zu viel isst, aber nicht jeden Tag, jede Woche, jeden Monat, jedes Jahr. Wenn du nicht leidest, brauchst du auch keine lebensrettenden Tipps, weil dein Leben nicht bedroht ist. Und deshalb kommt dir die Lösung wahrscheinlich sehr krass vor.

Ja, ist sie ja auch. Krass. Krass gut!
Weil sie hilft, weil sie auf lange Sicht gesehen, bei stark Süchtigen, die momentan einzige Möglichkeit ist, jahrzehntelanges falsches Essen und Leben in gutes Essen und gutes Leben umzuwandeln.

Bist du also süchtig, bist du eine von denen, die immer wieder mit Diäten anfängt, die immer wieder alles abgenommene Gewicht zunimmt, die nie aus dem Teufelskreis herauskommt… bist du jemand, der mit Messer und Gabel einen schleichenden Selbstmord begeht, dann kommt hier deine Lösung:

Lass es sein.
Nicht einschränken, nicht weniger, nicht nur manchmal – nein. Aufhören.
Komplett dein Essen und dein Leben umstellen. Alles andere hast du doch sowieso schon probiert?


Im ganz akuten Fall mach das hier (ich nehme Tipp 1!):
✓ Steh sofort auf und geh Zähne putzen.
✓ Wasch dir deine Haare. Jetzt!
✓ Mach dein Essen ungenießbar: kipp Essig drüber.
(Bei manchem reicht nämlich wegwerfen nicht. Die holen am nächsten Tag sogar einen angebissenen Hamburger in seiner zerdrückten Schachtel aus dem Mülleimer und essen ihn auf).

Das findest du eklig?
Was dachtest du denn, was Ess-Sucht ist? Nur ein bisschen zuviel von diesem schönen Büffet?

Copyright © 2022, Fotos aus Pixabay, präsentiert via Canva von Tanja Kaiser, https://halbiert.com

Essen für einen Fressanfall wird nicht hübsch drapiert, dekoriert, immer noch ein Fitzelchen Petersilie hier, einen kleinen Oliven-Kringel dort, das Tröpfen frischen Limettensaft obendrauf. Beim Fressanfall gehts um die Menge, egal, wie sie aussieht und schmeckt. Viel!!! Ganz viel! Das ist das Kriterium.

Hübsches Essen, elegant serviert? Sowas passiert nur, wenn Fressanfälle einigermaßen kontrolliert in der Öffentlichkeit stattfinden. Dann ist vielleicht ein Hotel-Büffet angerichtet und du gehst, 2 oder 3, eher 5 Mal an die Theke, um deinen Teller wieder vollzuladen. Viele stecken zusätzlich – ja, auch nach 5 vollen Tellern! – ein paar Tapas oder belegte Schnittchen in die Handtasche. Auf dem Weg raus aus dem Hotelsaal, rein in den Aufzug und den Gang zum Zimmer entlang, sind oft diese heimlichen Vorräte schon aufgefuttert und man schaut verzweifelt auf die Uhr, wann denn der Essenssaal wieder öffnet. Die Schnittchen schaffen es gar nichts bis aufs Zimmer.

Private Fressanfälle sind nicht hübsch angerichtet.
Das sieht unter der Bettdecke doch eh niemand. Beim Fressanfall geht es nicht um das Essen oder die Zutaten. Ich war erstaunt, als ich erfahren habe, dass es auch Menschen gibt, die Fressanfälle mit gesunden Lebensmitteln haben. Eine Kundin isst selbstgemachte, gesunde Kale-Chips mit Sesamkruste und Käse-Dipp. Klingt doch eigentlich ganz gut? Ja. Eigentlich. Aber sie isst nicht nur 2-3 Stück als Beilage oder eine Handvoll, sondern sie futtert beide Backofen-Bleche leer – all der Vorrat ist auf einmal weg! – nichts bleibt übrig außer einem schmerzenden Bauch, schlechtem Gewissen und wieder einer Hoffnung, die gestorben ist.

Ja, leider gibt es das Phänomen Fressanfall nicht nur mit Fastfood, sondern mit allem, was man kauen kann. Wenn auch seltener. Auch eine dünne Sesamkruste mit einem Käsedipp kann, in rauen Mengen verputzt, schnell mal 2000 bis 3000 Kalorien zusätzlich ausmachen und damit ungesunder sein als ein einzelner Hamburger.

Selbstmord mit Messer und Gabel

Ich war entsetzt, als mir ein Arzt das zum ersten Mal um die Ohren gehauen hat:
Tanja, du begehst Selbstmord mit Messer und Gabel!
Du bringst dich ganz langsam um. Könnte Jahre dauern, aber du bist auf dem besten Weg dahin.
Dabei war ich niemand, der diese schlimmen Fressanfälle hatte. Ich hab einfach das Falsche gegessen und davon grundsätzlich zu viel. Ich wurde nicht satt und hab auch nicht auf mich aufgepasst. Insofern war ich natürlich genauso krank und süchtig wie die, die heimlich unter der Bettdecke futtern. Da geht es nicht um den Keks, den man im Hotelbett genießt, weil das Zimmermädchen ein Gutserl aufs Kopfkissen gelegt hat. Es geht nicht um die Winzigkeit, zu der Opa sagte:
Wer nie sein Brot im Bette aß, weiß nicht, wie Krümel pieksen.

Nein, ein Fressanfall verdient seinen Namen, wenn man mehr isst als man braucht. Viel mehr. Mehr, als man selbst will, weil man sich selbst nicht stoppen kann. Bei einer Sucht wird der eigene Wille ausgeschaltet und überlagert von der Sucht. Vernünftiges Verhalten ist nicht möglich. Wie wir gesehen haben, ist es egal, was dann gegessen wird; ob Fastfood oder Süßigkeiten, ob Chips oder Gemüse-Chips, Salznüsse oder alles auf einmal und durcheinander. Da fast alle erwähnten Fressanfall-Zutaten das Suchtzentrum triggern, müssen die Trigger entfernt werden.

Ich höre schon die Einwände.
Oh nein, Tanja, ich kann doch nicht alle Süßigkeiten abschaffen. Nur weil ich ein Problem mit Keksen habe, kann ich doch meinen Besuchern die Kekse nicht verwehren. Ich muss Besucherkekse im Schrank haben.

Nein, musst du nicht!
Ein trockener Alkoholiker hat doch auch keine Flasche Schnaps im Kühlschrank – für Freunde. Bei dem Alkoholiker versteht das jeder. Bei Zuckersüchtigen auch, wenn sie dazu stehen und es öffentlich machen: Ich vertrage dieses Lebensmittel nicht.
Stimmt genau! Wer fress-süchtig ist, reagiert wie ein Allergiker – er verträgt dieses Essen nicht und wird krank davon – es ist also keine Lüge. Steh dazu! Wenn es dich betrifft, überlege dir, wieviel es dein Leben vereinfacht, wenn du (engen) Freunden sagst: Ich esse das nicht.

Es gibt Tausende Alternativen für Besucher-Kekse:
* Ihr könnt Yogi-Tee trinken und Mah Jongg spielen.
* Du kannst Espresso servieren und dich dann am Tarot probieren.
* Gute Freundinnen machen Spaziergänge, sammeln Kräuter und stellen in der Küche eine Salbe gegen Augenringe her. Küchen kann man auch als Labor für Kosmetik nutzen.
* Man kann gemeinsam schwimmen gehen und danach zuhause noch gemütlich ein Fußbad mit Meersalz machen.

All diese Dinge haben keine Kalorien und vielleicht ist es Zeit, mal deinen Freundeskreis zu checken.

Sind das wirkliche Freunde? Oder Fress-Kumpane?
Verbindet dich mit ihnen eine Freundschaft? Kennt ihr den schnellsten Pizza-Lieferdienst und alle Netflix-Serien oder redet ihr miteinander?

Was hast du von euren Treffen? Schöne Erinnerungen an nette Gespräche? Oder zwei Pfund Übergewicht, weil jemand die Pizzeria gefunden hat, in der sogar in der dicken Kruste noch Käse eingebacken ist?

Auf dem Weg in ein selbstbestimmtes Leben schau dir gerne alles an, alle Situationen, in denen du bisher gegessen hast – zu viel oder auch normal. Die letzten Tipps, die Alternativen für Besucher-Kekse, können zukünftigen Fressanfällen vorbeugen.

Klar ist das nicht alles. Aber das hier ist ja auch ein Blog und keine Psychotherapie.

Hier nochmal eine Liste von Tipps, die in der akuten Situation helfen. Es ist die Liste, die nach der Befragung von mehreren Hundert GO!-Teilnehmern herausgekommen ist. GO! ist das große Abnehm-Programm, mit dem meine Kunden selbst arbeiten können – ohne Coaching, dafür mit 10 Wochen Email-Begleitung, sehr hilfreichen Audios und Videos als Download für immer und zusätzlichen 28 Vertiefungsvideos – quer durch alle Themen.

Da GO! ohne zusätzliches Coaching gut funktioniert, ist das Set passend für alle, die nur ein bisschen Probleme mit dem Abnehmen haben. Also nicht diese schweren Fälle mit den heftigen Fress-Anfällen 😉 Hast du während der Corona-Zeit ein paar Pfund zugenommen, vorher war dein Leben aber „normal“? Dann bist du eine Kandidatin für GO! Klick gerne auf dieses Bild oder den Link dadrunter – funktioniert beides! – und schaue dir weitere Infos an.

Über das GO!-Set informieren

Alle GO!-Teilnehmer wurde gebeten, ihren persönlich nützlichsten Tipp zum Fressanfall-Stop beizutragen und diese Liste sind die Top 10 aller Teilnehmer – lade sie dir herunter, damit du sie vorliegen hast, wenn du sie brauchst – besser vorbereitet sein als erst im Notfall rumzufragen. Das klappt im Notfall eh nicht…

Einen Fressanfall zu unterbrechen ist wichtig. Zu wissen, dass es geht, wird dir einen großen Schritt weiterhelfen. Danach geht es drum, Szenarien zu erlernen, die Fressanfälle fast unmöglich machen. Ich schreibe bewusst fast, weil das Leben seltsame Wege gehen kann und es ja sein kann, dass du dir für dieses irdische Dasein ein Leben mit einer Suchterkrankung ausgesucht hast, um etwas dabei zu erlernen und erfahren. Wenn das dein Seelenplan für dieses Mal war, kann es gut sein, dass du nichts dazulernen willst, sondern den Weg bis zum Ende gehen möchtest. Wer bin ich, dich von deinem Ziel abzuhalten?

Wenn du aber sagt: Ich will weg davon! dann suche dir Hilfe.
Laut Statistik von Suchtkliniken schafft es 1 von 1000, sich ohne Hilfe aus der Sucht zu befreien. Bist du der oder die eine? Falls nicht, suche dir Hilfe. Bei mir, in einer Suchtklinik, bei einer Selbsthilfegruppe. Die Chance auf ein freies Leben ist möglich und mit Hilfe von außen, von anderen (Ex-)Betroffenen stehen die Chancen viel höher als 1:1000.

Stell dir mal vor, dass Essen, Zuviel-Essen, Frust-Fressen und Fress-Anfälle keine Macht mehr über dein Leben haben. Sogar das lästige dauernd-drüber-nachdenken wäre vorbei. Das meine ich mit gutem Essen und gutem Leben – keine lebenslange Kontrolle, sondern echte Freiheit. Ohne Kekse. Ist es dir das wert?

Verpasse diese Tipps nicht!

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3 Kommentare

  • Claudia Hane

    Liebe Tanja, du sprichst mir von der Seele. Leide auch an Freßanfällen aufgrund zuviel ungesundes Essen. Hab lachen müssen, als du von den Freßanfallorten unter anderem im Bett unter der Decke berichtest hast.

    Habe einmal bisher 2 Stück Pralinen mit ins Bett genommen. War so müde, dass ich sofort eingeschlafen bin, und habe dabei die Schockolade so schön im Bett verteilt. War echt nicht schön anzusehen, als ich wieder in der Früh aufwachte!

    • Tanja

      Oh ja. Das kenne ich von einer Kundin. Vor Schreck und Vergesslichkeit dachte sie nicht an Schokolade, sondern argwöhnte, dass die Katze ins Bett geschi… hat. Sie hat dann dran gerochen und ORIGINALTON „den betörenden Schoko-Duft entdeckt und die Flecken von der Bettdecke gelutscht…“ Tja, Sucht eben…

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